Wie gelingt der Übergang zur Kreislaufwirtschaft?
Das Konzept der Kreislaufwirtschaft (circular economy) steht politisch hoch im Kurs. Nicht nur ist es einer der Grundpfeiler im European Green New Deal, sondern auch Teil einiger Nachhaltigkeits-Politik-Richtlinien der Mitgliedsstaaten, so auch in Deutschland. Definiert werden kann diese Form der Ökonomie als
„ein Wirtschaftssystem, das das Konzept des ‚End-of-Life‘ durch Reduzierung, alternative Wiederverwendung, Recycling und Rückgewinnung von Materialien in Produktion/Vertrieb und Verbrauchsprozessen (…), mit dem Ziel, eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen, ersetzt“ (Kirchherr et al. 2017: 229).
Im Fokus der aktuellen (fast ausschließlich englischsprachigen) Ausgabe 37(1) der Zeitschrift ÖkologischesWirtschaften mit dem Schwerpunkt zur Kreislaufwirtschaft stehen unter anderem folgende Fragen: Wie sieht Kreislaufwirtschaft in der Praxis aus? Welche allgemeinen Konzepte zu dem Wirtschaftssystem gibt es? Welche Rolle spielen Unternehmen, Politiker*innen und Konsument*innen bei der Implementierung? Und kann der Kreislaufwirtschaft die Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch gelingen?
Der Beantwortung dieser Fragen widmen sich u.a. Frieder Rubik, Sabrina Schmidt, Eva Wiesemann sowie Carl Dalhammar, Mariana López Dávila, Leonidas Milios und Jessika Luth Richter und Laura Nießen sowie Nancy Bocken in ihren Beiträgen dazu, wie die Kreislaufwirtschaft in der allgemeinen Nachhaltigkeitsdebatte einzuordnen ist, wie öffentliche Richtlinien Reparaturen von privaten Konsument*innen unterstützen können oder auf welche Weise Unternehmen das Kreislauf-Konzept durch Wiederverwendung, Recycling oder Kompostierung anwenden können.
Ob Online-Werbung Überkonsumption anstößt (Vivian Frick, Maike Gossen , Sara Elisa Kettner) sowie die Rolle freiwilliger Instrumente für den nachhaltigen Konsum diskutieren zudem weitere Beiträge im Magazin.
Alle Ausgaben der ÖkologischesWirtschaften sind auch online verfügbar. Der Online-Zugriff auf die letzten vier Ausgaben der Zeitschrift steht dabei exklusiv den Abonnent*innen zur Verfügung, wohingegen alle anderen Ausgaben im Open Access verfügbar sind. Mit dem Erscheinen der Ausgabe 1/2022 ist nun auch die erste Vorjahresausgabe kostenlos abrufbar.
Rebound-Effekte – Bremser von Umwelt- und Klimaschutzzielen?
Im Schwerpunkt der Ausgabe 1/2021 „Rebound-Effekte: Von der Schwierigkeit einer effizienten Ressourcennutzung“ stand die Frage, inwiefern die sogenannten Rebound-Effekte die Erreichung von Umwelt- und Klimaschutzzielen ausbremsen oder ganz verhindern, obwohl Bemühungen um Energieffizienz das Gegenteil erwarten lassen würden. Grundlage der neuen Forschungsergebnisse sind die vier Projekte zu Rebound-Effekten aus sozial-ökologischer Perspektive des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, deren Abschlussergebnisse zudem im April öffentlich vorgestellt werden sollen. Im Heft geht es nicht nur um makroökonomische Rebound-Effekte, sondern auch um solche, die bei spezifischen Akteursgruppen wie Konsument*innen, Prosumer*innen und in Unternehmen auftreten.
Steffen Lange und Anne Berner besprechen zum Beispiel ausführlich, wie Rebound-Mechanismen und Wirtschaftswachstum zusammenhängen und weshalb man zur Verhinderung von Rebounds das Wirtschaftswachstum reduzieren muss. Johannes Schuler, Axel Burger, Nadine Walikewitz begegnen mit der Problematik des Moral Licensing dem Thema zudem aus psychologischer Perspektive.
In weiteren Beiträgen der Ausgabe, von z.B. Michael Messal, Marc Dommes, Felix Schwunk, geht es zudem um die Work-Life-Balance in Zeiten des Homeoffice, im Fokus des umfassenden Beitrags von Dirk Raith steht die Frage nach der Bedeutung und Rolle von Unternehmen für Degrowth- und Postwachstumskonzepte.
Das Probeabonnement der Ökologisches Wirtschaften beinhaltet zwei Ausgaben – die aktuelle und die darauffolgende (die sich mit dem Thema Wachstum und Postwachstum befassen wird und dabei sowohl einen Rückblick auf 50 Jahre „Grenzen des Wachstums“ wagt, als auch aktuelle Herausforderungen für die Postwachstumsdebatte diskutiert). Mehr Informationen über ÖkologischesWirtschaften und die Möglichkeit zur Newsletteranmeldung finden Sie zudem hier.