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Wohin des Weges, Degrowth Schweiz?

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Die Entstehungsgeschichte von „Degrowth Schweiz“

Als sich vor vier Jahren eine Gruppe Studierender in Zürich traf, um bei einem geselligen Picknick am See über Postwachstum zu diskutieren, war den Teilnehmenden wohl nicht bewusst, dass sie im Begriff waren eine schweizweite Postwachstumsbewegung in Gang zu setzen. Beflügelt von diesem Treffen und motiviert, Postwachstumsideen an die Schweizer Öffentlichkeit zu bringen, machten  sich Leonard Creutzburg und Viktoria Cologna an die Arbeit. Das erste Ziel sollte die Gründung einer lokalen Gruppe in Zürich sein: Post-Growth Zürich.

Die Gruppe fand großen Anklang. Sie organisierte regelmäßige Lesezirkel, bis zum letzten Platz besetzte Veranstaltungen und erhielt Einladungen zu Podiumsdiskussionen, Referaten und Workshops. Immer mehr Menschen stießen zur Gruppe und im Jahr 2020 wurde letztlich ein Verein gegründet. Schließlich begannen sich auch Menschen aus anderen Kantonen für die Zürcher Gruppe zu interessieren und erste Ideen einer schweizweiten Organisation wurden skizziert. Nach einem Treffen mit Interessierten in Bern stand fest: Aus Post-Growth Zürich sollte Degrowth Schweiz werden. Im November 2021 wurde der neue Verein offiziell ins Leben gerufen und in einer Gründungsveranstaltung in Zürich wurden dessen Motivation und Ziele vorgestellt. Aufgrund der damals steil ansteigenden Corona-Zahlen in der Schweiz musste die Veranstaltung leider online durchgeführt werden. Der Vorteil ist allerdings, dass es einen Youtube-Livestream gab, so dass die Aufnahme der Veranstaltung mit Inputreferaten von Prof. Julia Steinberger und Prof. Irmi Seidl nun jederzeit abgerufen werden kann.

Bedeutende Arbeit über die Grenzen des Vereins hinaus

Als schweizweiter Verein mit lokalen Arbeitsgruppen, verfolgt Degrowth Schweiz die Vision einer sozial-ökologisch gerechten und wachstumsunabhängigen Schweiz. Das Ziel ist eine nachhaltige Wirtschaft, die ein gutes Leben für alle ermöglicht. Degrowth Schweiz trägt dazu bei, wachstumskritische Problemanalysen und Lösungsvorschläge in der öffentlichen Debatte und politischen Entscheidungsfindung zu etablieren. Dafür leistet der Verein Bildungsarbeit, dient als Plattform für die Schweizer Degrowth-Bewegung und sucht das Gespräch mit allen relevanten Akteur*innen in Wirtschaft, Politik, Kunst und Gesellschaft.

Konkrete Aktivitäten, mit denen sich der Verein zurzeit beschäftigt, sind die Organisation von Veranstaltungen (z.B. eines monatlichen Lesekreises oder Podiumsdiskussionen), das Publizieren von wissenschaftlichen Artikeln und deren Aufbereitung für die breite Öffentlichkeit, der Austausch mit anderen sozialen Bewegungen, die Zusammenarbeit mit politischen Akteur*innen und die Erstellung von Strategiepapieren. Zudem tragen Mitglieder in Gastvorlesungen an verschiedenen Schweizer Hochschulen dazu bei, die Wichtigkeit von Postwachstum in diversen Disziplinen wie Architektur und Design zum Vorschein zu bringen. Letztens war der Verein auch Interviewpartner für einen Artikel in der Vogue Business zur Notwendigkeit von Postwachstum in der Modeindustrie. Degrowth Schweiz bringt so Postwachstumsperspektiven in verschiedene gesellschaftliche Bereiche ein.

Der Schlüssel zum Erfolg sind die Mitglieder

Was uns als Vorstandsmitglieder besonders viel Freude bereitet, ist die Vielfalt der stetig neu hinzukommenden Mitglieder, die in ihren eigenen Arbeitsbereichen (wie Architektur, Firmenberatung, Ingenieurwesen und Lokalpolitik) die Notwendigkeit eines wachstumskritischen Blicks wahrnehmen. Unsere Mitglieder, die alle ehrenamtlich für den Verein tätig sind, bilden gemeinsam den Schlüssel für das erfolgreiche Agieren des Vereins. Uns ist es daher sehr wichtig, eine Kultur frei von Diskriminierung und Hierarchien zu schaffen, in welcher sich jede/r willkommen fühlt.

Für die nahe Zukunft freuen wir uns darauf, viele neue Mitglieder willkommen zu heißen, unsere Strukturen zu festigen, Postwachstumsideen durch Medienbeiträge und Veranstaltungen vermehrt unter die Schweizer Öffentlichkeit und Politik zu bringen, sowie zunehmend mit bestehenden sozialen Bewegungen und Organisationen, wie beispielsweise dem WWF, Klimastreik oder der Gemeinwohlökonomie Schweiz, zu kooperieren. Vor kurzem wurden wir für einen Aufenthalt im  Residenzprogramm Cima Città im Tessin ausgewählt, während welchem wir im April 2022 mit Hochdruck an unseren Zielen weiterarbeiten werden. Mit diesem Programm ermöglicht der Verein Cima Città Gruppen oder Einzelpersonen eine vertiefte Auseinandersetzung mit ihren Projekten.

Ziel ist es, im interdisziplinären Austausch mutige Ideen hervorzubringen, um zentrale Fragen unserer Zeit anzugehen. Mit Degrowth Schweiz arbeiten wir an solchen zentralen Fragen und konnten so die Jury überzeugen. Während des Aufenthalts teilen wir die Räumlichkeiten mit einer Tessiner Theatergruppe und freuen uns auf einen inspirierenden Austausch. Wir erhoffen uns längerfristig eine aktive Zusammenarbeit mit Akteur*innen in Politik und Wirtschaft, eine erfolgreiche Umsetzung postwachstumsnaher politischer Maßnahmen in allen gesellschaftlichen Bereichen und eine starke Resonanz von Postwachstumsideen in der Schweizer Gesellschaft. So möchten wir gemeinsam mit den Menschen in der Schweiz eine Zukunft gestalten, die ein gutes Leben für alle ermöglicht.

 

Der Verein Degrowth Schweiz kann über die folgenden Kanäle erreicht werden:

Facebook: facebook.com/degrowthswitzerland

Twitter: @degrowth_ch

E-Mail: contact@degrowth-switzerland.ch

Webseite: www.degrowth-switzerland.ch

Linkedin: https://www.linkedin.com/company/80663801/

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