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Sozial gerechter Ressourcenschutz – aber wie?

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Die zeitliche Verschiebung des „Earth Overshoot Days“ veranschaulicht sehr gut, wie drastisch unser Ressourcenverbrauch im Verlauf der letzten Jahrzehnte gestiegen ist und noch immer steigt: fiel der Tag im Jahr 2019 noch auf den 29. Juli, war der Stichtag für Deutschland im selben Jahr bereits am 4. Mai erreicht. Der Erdüberlastungstag fällt auch dieses Jahr wieder auf den 29. Juli – trotz Corona-Pandemie, die unter anderem den globalen Flugverkehr ausbremste und die Wirtschaft vielerorts zum zwischenzeitlichen Stillstand zwang.

Mit Blick auf die Zukunft sind dies dramatische Nachrichten. Die planetaren Grenzen werden jedes Jahr früher erreicht, künftige Generationen werden nur noch einen Bruchteil der heutigen Ressourcen zur Verfügung haben. Kurz: Ein solcher Ressourcenverbrauch ist nicht zukunftsfähig. Man müsste also eher von einer Ressourcenkrise sprechen, die zudem etwa 90% des Biodiversitäts-Verlustes verantwortet und eng mit der Klimakrise und dem Artensterben zusammenhängt. Zugleich ist der Zugang, die Kontrolle und der Verbrauch von Ressourcen weltweit extrem ungleich zwischen Globalem Norden und Globalem Süden verteilt: 20% der Weltbevölkerung eignen sich etwa 80% der weltweit verfügbaren Ressourcen an. Doch auch im Globalen Norden ist der Ressourcenverbrauch sehr stark von Einkommen abhängig und entsprechend ungleich verteilt.

Die entscheidende Frage bei Betrachtung dieser Thematik muss also nicht nur lauten: Wie lösen wir die Ressourcenkrise? Sondern auch: Wie können wir die damit zusammenhängende soziale Ungleichheit und Ungerechtigkeit lösen?

Dieser Frage hat sich die Arbeitsgemeinschaft Soziale Gerechtigkeit des Netzwerks Ressourcenwende angenommen. In ihrem neuen Diskussionspapier „Soziale Gerechtigkeit im Ressourcenschutz“ geben die Autor/innen einen Überblick über die Probleme des aktuellen Ressourcenverbrauchs, dessen immanente Ungerechtigkeit und Ungleichheit und diskutieren auch, wieso bisherige Lösungsversuche gescheitert sind. Zudem werden Ansatzpunkte für Veränderungen wie die Suffizienzpolitik, die Demokratisierung und Vergesellschaftung und notwendige Möglichkeiten zum Umdenken beleuchtet. Als Positivbeispiele dienen außerdem Commons-Initiativen, die Doughnut-Ökonomie oder auch Mehrwegsysteme.

Das Diskussionspapier kann hier abgerufen und als PDF heruntergeladen werden.

 

Klein, Julia; Kurz, Tom; Jacobs, Benedikt; Waltenberg, Tabea et al. (2021): Diskussionspapier: Soziale Gerechtigkeit im Ressourcenschutz. Download hier.

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