Ver.di fordert in „Wirtschaftspolitische Informationen“ einen sozial-ökologischen Umbau der Volkswirtschaft. Damit dieser politisch durchgesetzt werden kann, ist es erforderlich, so ver.di, dass neue Konzepte von Lebensqualität entwickelt und die sozial- und beschäftigungspolitischen Ziele mit Nachruck verfolgt werden. Die Wirtschaftspolitik soll auf „ein qualitatives, selektives, sozial-ökologisch gesteuertes Wachstum des BIP“ ausgerichtet werden.
Das begründen die Autoren folgendermaßen: Der ökologische Umbau wird hohe Investitionen erfordern. Diese werden sich in höherer Beschäftigung (so das Ziel) und Wertschöpfung und somit in einem steigenden BIP niederschlagen. Um dennoch eine sinkende materielle Produktion zu realisieren, muss die Produktionsstruktur hin zu einem höheren Anteil grüner und sozialer Dienstleistungen verändert werden.
Doch wann werden wir ohne weiteres Wachstum auskommen können?
Gelingt der sozial-ökologische Umbau, können, so ver.di, die Konsumbedürfnisse auf nachhaltige Weise und in sozialer Sicherheit befriedigt werden. Erst dann könnte weiteres materielles Wachstum überflüssig werden. Um diese Entwicklung einzuleiten, müsste der Leistungs- und Konkurrenzdruck an Bedeutung verlieren, die soziale Ungleichheit verringert und die Arbeitszeit verkürzt werden. Ein erhöhter Lebensgenuss (beispielsweise von Bildung und Kultur) außerhalb der Erwerbsarbeit könnte dann im Vordergrund stehen.
Die Frage ist, ob wir auf diese langfristige gesellschaftliche Transformation warten können, oder schon heute Schritte zu einer Begrenzung des materiellen Wachstums eingeschlagen werden sollten.
[…] der nicht nur sozialen, sondern auch der sich weiter zuspitzenden ökologischen Krisen zu benennen. Ökologischen Umbau gibt es letztlich nicht ohne Veränderung von Eigentumsstrukturen und ohne eine demokratische […]