Serge Latouche, ein führender Theoretiker des Degrowth-Ansatzes, glaubt, dass ein regulierter „ökologisch-kompatibler“ Kapitalismus“, unter Beibehaltung der gegenwärtigen Eigentumsordnung, vorstellbar ist. Das findet John Bellamy Foster falsch und erläutert seine Kritik hier.
Foster kritisiert die Sprachlosigkeit der Degrowth-Theoretiker in wirtschaftlichen Krisenzeiten. So würden diese weder wachstumsfördernde Maßnahmen unterstützen, noch mit den „kapitalistischen Institutionen“ brechen. Als Rezepte gegen die Arbeitslosigkeit fordern die Degrowth-Theoretiker Arbeitszeitverkürzungen sowie die Entkoppelung des Einkommens von Erwerbsarbeit. Eine Realisierung dieser Vorhaben würde zwangsläufig, so Foster, die Systemfrage stellen, da die grundsätzlichen Interessen der Kapitaleigner bedroht wären.
Foster kritisiert ebenso die unzureichende Betrachtung des Problems globaler Ungleichheit und „imperialer Abhängigkeiten“ im Welthandelssystem.
Foster fordert eine soziale Bewegung, welche Kritik an Kapital, Imperialismus, Patriarchat, Rassismus, sowie ökologisch destruktiven Wachstum, vereint. Foster setzt sich zudem dafür ein, dass ökologische Nachhaltigkeit ein konstitutives Prinzip einer neuen mehr „Gemeinde-orientierten“ gesellschaftlichen Ordnung sein müsse.