Nachhaltige Entwicklung ist von einem Nischenthema zu einem zentralen Thema der gesellschaftspolitischen Diskussion geworden. Im Konflikt zwischen heutigen Nutzungsansprüchen und der Erhaltung der Gestaltungsfreiheit künftiger Generationen wird primär auf Effizienzansätze gesetzt, die zu „Green Growth“ führen sollen. Zu wenig Beachtung finden Suffizienzansätze und Suffizienzpolitik, die Wirtschaftswachstum hinterfragen und erkunden, wie eine Postwachstumsgesellschaft aussehen könnte.
Der BUND gehört zu den wichtigsten Treibern der Nachhaltigkeitsdiskussion in Deutschland. Ein Meilenstein war 1996 die Studie „Zukunftsfähiges Deutschland“. 20 Jahren nach dieser Studie ist es nicht nur an der Zeit für einen Rückblick und für die Frage, wie es heute um die Zukunftsfähigkeit Deutschlands steht. Vielmehr ist zu diskutieren, wie es wirkungsvoll weitergehen soll, was aus der Vergangenheit für die Zukunft gelernt werden kann – z. B. zur Ökologischen Finanzreform und zu zukunftsfähiger Mobilität. Ein Schwerpunktthema, das sich durch alle Beiträge und Diskussionen ziehen wird, ist die Auseinandersetzung mit dem Wachstumsparadigma und der damit verbundenen Verengung von Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik auf Wachstumspolitik. Eine vom Wirtschaftswachstum unabhängige Gesellschaft würde Freiheitsräume zurückgewinnen.
Die Diskussion dieser Grundsatzfragen ist gerade 2016/17 wichtig, weil die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie vor dem Hintergrund der UN Sustainable Development Goals (SDGs) neu formuliert wird, die Bundestagswahl bevorsteht und z. B. auch in den Kirchen durch Laudato Sí und das Luther-Jahr erneute Denkprozesse angestoßen worden sind.
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