Wie kann Deutschland das Ziel erreichen, bis 2045 klimaneutral zu werden? Soll in die Risikotechnologie Carbon Capture and Storage (CCS) eingestiegen oder Suffizienzpolitik verfolgt werden? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich die Tagung an der Ev. Akademie Bad Boll.
Wie können mithilfe feministischer Utopien Fragen der Wachstumsgesellschaft und Veränderungen in Sozialstruktur und -politik bearbeitet werden? Wie können wir uns auf den Weg zu einer Gesellschaft machen, die jenseits von Arbeit, Eigentum und Geld Sinn stiftet und funktioniert? Um diese Fragen wird es anhand konkreter Utopien und Initiativen auf der Tagung in Bad Boll gehen.
Unsere exportorientierte, wachstumsgetriebene Wirtschaft hat nicht zu einem guten Leben für alle geführt, sondern zu einer zunehmenden gesellschaftlichen Polarisierung beigetragen. Auf der Jahrestagung des BUND-Arbeitskreises Wirtschaft und Finanzen soll es vor allem um Problemlösungen für Verteilungs- und Gerechtigkeitsfragen in Wirtschaftsmodellen gehen, die die plantarischen Grenzen respektieren.
Wirtschafts- und Konsumwachstum haben uns einen nie gekannten materiellen Wohlstand beschert. Aber braucht ein gutes Leben überhaupt diesen Überfluss? Längst haben alternativ-ökonomische Initiativen angefangen, andere soziale Praktiken auszuprobieren. Wo ergeben sich Anknüpfungspunkte für persönliche Veränderungen auf dem Weg zu einem suffizienten und genügsamen Lebensentwurf?
Oft erscheinen die Systeme der auf Gewinnmaximierung und Ressourcenverbrauch ausgerichteten Wirtschaft so eingefahren, dass sich ein Gefühl der Hilflosigkeit ob der übermächtigen Strukturen einschleicht. Aufbauend auf der ersten Tagung ihrer Art im vergangenen Sommer möchte die Veranstaltung in Bad Boll deswegen auch in diesem Juli wieder Raum geben, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, in Vorträgen und Arbeitsgruppen zu lernen und gemeinsam konkrete Schritte zur Transformation zu entwickeln
Nachhaltige Entwicklung ist von einem Nischenthema zu einem zentralen Thema der gesellschaftspolitischen Diskussion geworden. Im Konflikt zwischen heutigen Nutzungsansprüchen und der Erhaltung der Gestaltungsfreiheit künftiger Generationen wird primär auf Effizienzansätze gesetzt, die zu „Green Growth“ führen sollen. Die Evangelische Akademie Bad Boll und der BUND-Arbeitskreis Wirtschaft und Finanzen laden dazu ein, im Rahmen der dreitägigen Tagung Suffizienzansätze und Suffizienzpolitik zu diskutieren, die Wirtschaftswachstum hinterfragen und erkunden, wie eine Postwachstumsgesellschaft aussehen könnte.
Die nachhaltige Gestaltung der Arbeit ist eine der zentralen Herausforderungen auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft und Wirtschaft.