English translation below.
Grundprinzipien planwirtschaftlicher Produktion und Verteilung
Wir leben in einer Zeit der multiplen Krisen. Angesichts dessen scheint das Diktum des Neoliberalismus – There Is No Alternative – Risse zu bekommen. Die kapitalistische Produktionsweise mit ihrem innewohnenden Wachstumszwang scheint nicht mehr so unhinterfragbar zu sein, wie nach dem Sieg über die Sowjetunion. So sind in den vergangenen Jahren immer wieder Publikationen erschienen, in denen sich sehr wohl Gedanken über eine Alternative gemacht wurden und die auch in der Öffentlichkeit wahrgenommen wurden. Beispiele hierfür sind auf internationaler Ebene die Bücher des japanischen Marxisten Kohei Saito[1] und hierzulande die breit geführte Diskussion über das Buch der Wirtschaftsredakteurin der TAZ, Ulrike Herrmann über Das Ende des Kapitalismus: Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind – und wie wir in Zukunft leben werden.[2] Und auch im akademischen Bereich und in den linken Bewegungen hat seit einigen Jahren die Diskussion über planwirtschaftliche Modelle als Alternative zu den Verheerungen des Marktes an Fahrt aufgenommen.[3]
Auch wir, die rätekommunistisch-anarchistische Gruppe La Banda Vaga, beschäftigen uns seit einiger Zeit mit den Konzepten der demokratischen Planwirtschaft. Unser Ausgangspunkt ist aber deutlich unterschieden von vielen der oben aufgeführten Ansätze. Der Startpunkt unserer Diskussionen liegt begründet im Beginn der aktuellen Weltwirtschaftskrise 2007/8 und den darauffolgenden globalen Kämpfen und Bewegungen. Diese hatten einerseits eine beeindruckende Ausweitung fast über den ganzen Globus erfahren, vom Arabischen Frühling über die Platzbesetzungen in Südeuropa, von der Occupy-Bewegung in den USA über Brasilien bis nach Hongkong -und andererseits eine begrüßenswerte antiautoritäre Organisationsform in offenen Versammlungen auf der Straße und auf den Plätzen. Trotzdem scheiterten alle diese Bewegungen. Dafür gab es viele Gründe, die oftmals lokal bestimmt waren und von der offenen Repression des Staates bis hin zur fehlenden Verankerung in der Produktionssphäre reichten. Doch unserer Meinung nach gab es auch einen gemeinsamen Schwachpunkt dieser Bewegungen: das fehlende Bewusstsein wofür gekämpft wurde. Wogegen gekämpft wurde war meistens klar: gegen die diktatorischen Regime, gegen Austeritätspolitik usw., aber es fehlte ein positives Bewusstsein über die Ziele der Bewegungen.
Dieser Umstand ist das Ergebnis des „Endes der Geschichte“ (Francis Fukuyama), das nach dem Zusammenbruch des Staatssozialismus/-kapitalismus in Osteuropa ausgerufen wurde. Der übriggebliebene westliche Kapitalismus war nun scheinbar wirklich alternativlos. Eine andere Welt schien nun nicht einmal mehr denkbar. Es herrschte kapitalistischer Realismus (Mark Fisher). Diesen Zustand galt es zu überwinden.
Alle Macht den Räten!
Den Startpunkt unserer Diskussionen bildete die Schrift Grundprinzipien kommunistischer Produktion und Verteilung der Gruppe Internationaler Kommunisten (GIK) aus Holland.[4] In dieser erstmals 1930 erschienen Schrift entfalteten die holländischen Rätekommunist*innen die wenigen und über mehrere Veröffentlichungen verstreuten Bemerkungen von Karl Marx darüber, wie eine kommunistische Gesellschaft aussehen könnte. Die GIK ging dabei – wie Marx – davon aus, dass es nach der Revolution zwei Phasen der kommunistischen Gesellschaft geben würde. In der ersten würde die Arbeitszeitrechnung nicht nur für die Planung benötigt, sondern auch für die Verteilung würde der Grundsatz gelten, eine Stunde Arbeit berechtigt zur Konsumtion von Gütern, deren Herstellung eine Stunde benötigen (ausgenommen sind öffentliche Güter, die ohne Gegenleistung ausgegeben werden und Personen, die nicht in der Lage sind so viel Arbeit zu leisten), während in der zweiten Phase die Maxime gelte: „Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen“.[5] Die erste Phase wäre demnach nötig, um die Ökonomie soweit zu entwickeln, dass der gesellschaftliche Reichtum so stark anwächst, dass eine Gegenleistung für die Konsumtion der produzierten Güter entfallen kann. Heute sind zahlreiche linke Gruppen der Meinung, die kapitalistische Produktionsweise hätte die Produktivkräfte bereits soweit entfaltet, dass die erste Phase übersprungen werden könnte.[6] Diese Auffassung erschien uns trotz der unbestreitbaren Erfolge der Produktivkraftentfaltung nicht haltbar angesichts der globalen Verheerungen, die der Kapitalismus – nicht nur, aber in besonderem Maße – im globalen Süden angerichtet hat. Aus dem kategorischen Imperativ von Marx „alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist“,[7] folgt für die Revolutionär*innen die Herkulesaufgabe, dass das vorrangige Ziel des Kommunismus sein müsse, in einem ersten Schritt, allen Menschen ein lebenswertes Leben zu ermöglichen. Und das bedeutet für Milliarden von Menschen zuallererst einmal die Befriedigung der Grundbedürfnisse.
Diese Aufgabe wird angesichts der Klimakatastrophe noch potenziert. Denn diese zwingt der Menschheit eine Abkehr von der kohlenstoffbasierten Produktion auf, die nur mit einer massiven Ausweitung menschlicher Arbeitskraft kompensiert werden könnte. Wir denken dabei etwa an die Landwirtschaft, in der beispielsweise der Ertrag ohne die klimaschädliche künstliche Düngung enorm sinken würde. Aber auch der Agrardiesel oder auch die exzessive Nutzung von Kunststoffen wären weitere Gebiete, die in einer klimaneutralen Gesellschaft angegangen werden müssten. Angesichts dieser immensen Aufgaben, vor der die befreite Menschheit stehen wird, empfinden wir die Vorstellungen eines mühelosen „Fully Automated Luxury Communism“,[8] wie ihn einige Linke vertreten, reichlich naiv. Doch nur um das richtig zu stellen: Wir predigen keinen Verzicht, sondern denken, dass es eine Veränderung in unserem Verständnis davon geben wird, was Reichtum ist. Denn anders als im Kapitalismus, wo der Reichtum als „eine ungeheure Warensammlung“[9] erscheint, wird sich in einer befreiten Gesellschaft Reichtum in der freien und verfügbaren Zeit, in der Aufhebung der Entfremdung, der Veränderung der Verkehrsformen zwischen den Menschen und vielen weiteren qualitativen Veränderungen zeigen und nicht in der rein quantitativen Anhäufung von Tauschwerten. Ein Element des nun allen zugänglichen Reichtums wird auch die Möglichkeit aller Gesellschaftsmitglieder sein, an den Entscheidungen in dieser gleichberechtigt mitzuwirken. Denn die planwirtschaftlich organisierte Rätedemokratie basiert darauf, dass Entscheidungen politische Entscheidungen sind, d. h. etwa alle Entschlüsse darüber, was und wie produziert wird, werden in den Räten von unten nach oben, vom lokalen Fabrik- oder Nachbarschaftsrat bis zum allgemeinen Rätekongress abgestimmt.[10] Die Menschen machen in dieser Gesellschaft ihre Geschichte mit vollem Bewusstsein, anders als in einigen anderen planwirtschaftlichen Konzepten, die oftmals technokratisch auf eine Lenkung der Gesellschaft durch Technologie setzen oder in den bisher verwirklichten Planwirtschaften, in denen die Entscheidungen von oben nach unten durchgesetzt wurden.
Über die Grundprinzipien des 20. Jahrhunderts hinaus!
Aber natürlich gibt es an einem Entwurf, der vor fast hundert Jahren geschrieben wurde auch einiges zu kritisieren. So geht die Gruppe Internationaler Kommunisten von einem strikt auf die Produktionssphäre der damaligen Zeit orientierten Denken aus. Für sie steht die Fabrik im Mittelpunkt. Reproduktionsarbeit, die Rolle der Gemeinschaften über die Produktion hinaus, etwa im Stadtteil, an den Schulen oder Universitäten oder eben die Frage der ökologischen Verträglichkeit der Ökonomie spielten für sie (noch) keine Rolle. Deshalb denken wir, dass der Text der GIK nur der Ausgangspunkt sein kann, um über eine befreite Gesellschaft nachzudenken, aber nicht das letzte Wort sein kann. Denn schließlich ist etwa die Aufhebung der Trennung zwischen Produktions- und Reproduktionsarbeit unerlässliche Voraussetzung jeder emanzipatorischen Entwicklung. Im Sinne der GIK würde das bedeuten, dass Reproduktionsarbeit genauso gewertet wird wie jede andere Arbeit. Ob nun Kinderbetreuung oder die Herstellung von Computerchips – beides wird gleich behandelt. Reproduktionsarbeit würde dadurch anders als in der jetzigen Gesellschaft als Arbeit anerkannt. Durch die Veränderung des Verständnisses von Reichtum würden ebenfalls Care-Arbeiten aufgewertet, da nun die persönlichen Verhältnisse zwischen den Menschen an Bedeutung gewinnen gegenüber den heutigen auf Konkurrenz und Gewinnsucht basierenden Umständen. Die Menschen können nun selbst bestimmen, welches der Zweck ihrer Arbeit sein soll, nicht mehr der anonyme, sich scheinbar selbstständig vollziehende Zwang zur Kapitalakkumulation. Somit kann die Menschheit auch gezielt daran gehen, ihre Produktion und Reproduktion in ein verändertes Verhältnis zur Natur zu setzen, das nicht mehr auf der skrupellosen Ausbeutung und Zerstörung beruht. Dies wird, wie wir eben schon angedeutet haben, nicht mühelos und technologisch-automatisiert vonstatten gehen, sondern wird einen großen Aufwand an menschlicher Arbeitskraft benötigen. Doch wird es in einer demokratisch geplanten Wirtschaft einen Formwandel der Arbeit geben. Diese wird selbstbestimmt und -bewusst verrichtet werden, da alle Arbeitenden sich über den Sinn und die Ergebnisse ihrer Arbeit im Klaren sind. Arbeit ist nun „nicht nur Mittel zum Leben, sondern selbst das erste Lebensbedürfnis“[11].
Momentan arbeiten wir an einem längeren Text, in dem wir die in diesem Artikel nur angeschnittenen Gedanken weiter ausführen werden. Die zentrale These dabei ist, dass die fortschreitende Klimakatastrophe Auswirkungen darauf haben wird, wie eine befreite Gesellschaft aussehen wird. Die Notwendigkeit die globale Erwärmung zu stoppen, potenziert die Aufgaben der Weltkommune nochmal. Die in Teilen der Linken verbreiteten Hoffnungen auf eine durch Automatisierung von der Arbeit befreite Überflussgesellschaft, in der „Milch und Honig fließen“ halten wir deshalb für verfehlt. Der aus dem Kapitalverhältnis herrührende Wachstumszwang muss überwunden werden. Doch trotzdem wird der Kommunismus nicht nur für das Überleben der Gattung notwendig sein, sondern auch ein besseres Leben für die Menschheit bedeuten. Doch wird sich dieses Leben vom heutigen radikal unterscheiden. Wagen wir den Sprung!
La Banda Vaga
[1]Siehe hierzu vor allem Kohei Saito (2023), Systemsturz. Der Sieg der Natur über den Kapitalismus, dtv, München.
[2]Obwohl Herrmann, anders als es der Titel verspricht, letztendlich doch die kapitalistische Produktionsweise vor der drohenden Zerstörung durch die Klimakatastrophe retten will: Ulrike Herrmann (2022), Das Ende des Kapitalismus: Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind – und wie wir in Zukunft leben werden, Kiepenheuer & Witsch, Köln.
[3]Den besten Überblick dazu bietet der Podcast Future Histories: https://www.futurehistories.today/
[4]Gruppe Internationaler Kommunisten (Holland) (2020), Grundprinzipien kommunistischer Produktion und Verteilung. Übersetzung aus dem Holländischen Hermann Lueer, Red & Black Books, Hamburg.
[5]Karl Marx (1891), Kritik des Gothaer Programms. Randglossen zum Programm der deutschen Arbeiterpartei in: MEW, Bd. 19, S. 21.
[6]Siehe etwa Freundinnen und Freunde der klassenlosen Gesellschaft (2018), Umrisse der Weltcommune, in: Kosmoprolet Heft 5, Berlin, S. 14-47.
[7]Karl Marx und Friedrich Engels (1849), Manifest der kommunistischen Partei, in: MEW Bd. 4, S. 482.
[8]Aaron Bastani, (2019). Fully Automated Luxury Communism. London: Verso Books.
[9]Karl Marx (1868), Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band, in: MEW 23, S. 49.
[10]Eine gute Einführung in das Konzept findet sich bei der Initiative Demokratische Arbeitszeitrechnung unter: https://arbeitszeitrechnung.org/
[11]Marx 1891, S. 21.
Basic Principles of Planned Production and Distribution
We live in a time of multiple crises. In light of this, the neoliberal dictum –There Is No Alternative- is beginning to show cracks. The capitalist mode of production, with its inherent compulsion for growth, no longer appears as unquestionable as it did after the defeat of the Soviet Union. In recent years, various publications have emerged that seriously explore alternatives, gaining notable attention in public discourse. On the international level, one example is the work of Japanese Marxist Kohei Saito,[1] and in Germany, the widely discussed book The End of Capitalism: Why Growth and Climate Protection Are Not Compatible – and How We Will Live in the Future by taz economics editor Ulrike Herrmann.[2] The debate around planned economy models as alternatives to the destructive nature of market systems has also gained momentum in academia and leftist movements over the past years.[3]
We, the council communist-anarchist group La Banda Vaga, have also been engaging for some time with the concepts of democratic planning. However, our point of departure differs significantly from many of the approaches mentioned above. Our discussions began in response to the global economic crisis of 2007/08 and the worldwide struggles and movements that followed. These movements, from the Arab Spring to the square occupations in Southern Europe, from Occupy in the U.S. to Brazil and Hong Kong, showed impressive global reach and commendable anti-authoritarian forms of organization through open assemblies in public spaces. Yet all of these movements ultimately failed. There were many reasons for this – often specific to local contexts – ranging from state repression to a lack of rootedness in the sphere of production. But we believe there was a common weakness: a lack of clarity about what they were fighting for. What they were against was usually obvious – dictatorial regimes, austerity policies, etc. – but there was little positive vision regarding the goals of the movements.
This lack is a consequence of the so-called “end of history” (Francis Fukuyama), proclaimed after the collapse of state socialism/capitalism in Eastern Europe. The surviving Western capitalism now seemed truly without alternative. Another world no longer even seemed imaginable. What prevailed was capitalist realism (Mark Fisher). Overcoming this state of mind became imperative.
All Power to the Councils!
The starting point for our discussions was the text Fundamental Principles of Communist Production and Distribution by the Group of International Communists (GIK) from the Netherlands.[4] First published in 1930, this work developed the few and scattered remarks made by Karl Marx on what a communist society might look like. Like Marx, the GIK assumed that after a revolution, two phases of communist society would exist. In the first phase, labor-time accounting would be necessary not only for planning but also for distribution. The guiding principle would be: one hour of labor entitles one to consume goods whose production also required one hour of labor (excluding public goods, which would be distributed freely, and people unable to contribute as much labor). In the second phase, the maxim would be: “From each according to their ability, to each according to their needs.”[5] This first phase would be required to develop the economy to a point where social wealth has grown so extensively that consumption no longer requires exchange or compensation. Today, many leftist groups believe that the productive forces have already developed enough under capitalism to skip this first phase.[6] Despite the undeniable advances in productive capacity, we consider this view untenable in light of the devastation capitalism – especially, though not exclusively, in the Global South – has caused. Following Marx’s categorical imperative to “overthrow all circumstances in which man is humiliated, enslaved, abandoned, and despised,”[7] we believe the primary goal of communism must first be to ensure a life of dignity for all people. And for billions around the world, that first and foremost means meeting their basic needs.
This task is intensified by the climate catastrophe. Humanity must turn away from carbon-based production, and this shift can likely only be compensated through a massive increase in human labor. Take agriculture, for example: without climate-damaging artificial fertilizers, yields would drop dramatically. Diesel-powered farm machinery or the excessive use of plastics are just a few other areas that must be addressed in a climate-neutral society. Given these immense challenges facing a liberated humanity, we find the idea of a seamless “Fully Automated Luxury Communism”[8] rather naive. That said, we are not preaching austerity, but we do believe our understanding of wealth must change. Unlike capitalism, where wealth appears as “an immense accumulation of commodities,”[9] in a liberated society, wealth would manifest in free and available time, in the elimination of alienation, in transformed interpersonal relations, and many other qualitative changes – rather than in the quantitative accumulation of exchange values. A central aspect of this newly accessible wealth would be the equal participation of all in decision-making. Planned economies based on council democracy work on the principle that all decisions are political – for example, decisions about what and how to produce are made in councils, from the local factory or neighborhood council up to the general congress of councils.[10] In such a society, people would make their own history consciously – unlike in many technocratic or top-down planning concepts, where technology or state organs make the decisions for society.
Beyond the Basic Principles of the 20th Century
Of course, any concept written nearly a century ago is not without its flaws. The GIK’s thinking was very much centered on the production sphere of their time – the factory was at the heart of their vision. Reproductive labor, the role of communities beyond production (e.g. neighborhoods, schools, universities), or questions of ecological sustainability played no role for them – at least not yet. We therefore believe the GIK’s text must be understood as a starting point for imagining a liberated society, not the final word. The abolition of the separation between productive and reproductive labor is a necessary condition for any emancipatory development. In the spirit of the GIK, this would mean that reproductive labor must be valued equally – whether child care or chip manufacturing, all labor must be treated the same. This also means recognizing reproductive work as work, something denied in our current society. Our redefined concept of wealth would also elevate care work, as personal relationships would gain importance over today’s competition- and profit-driven systems. People would now decide the purpose of their work for themselves – no longer forced to serve the anonymous compulsion of capital accumulation. This would allow humanity to consciously reshape its relationship with nature – no longer based on ruthless exploitation and destruction. As already noted, this will not happen effortlessly or be solved through automated technology, but will require a significant amount of human labor. However, in a democratically planned economy, labor itself would be transformed. It would become self-determined and consciously carried out, as all workers would understand the purpose and results of their labor. Work would no longer be merely a means to survive, but rather “life’s prime want.”[11]
We are currently working on a longer text in which we will elaborate on the ideas only briefly touched upon here. The central thesis will be that the ongoing climate catastrophe will influence how a liberated society must be structured. The necessity to stop global warming intensifies the tasks facing the world commune.The hopes, held by parts of the Left, for an automated post-work abundance society in which “milk and honey flow” seem misguided to us. The growth compulsion inherent in the capitalist system must be overcome. Still, communism will not only be necessary for the survival of humanity, but also to enable a better life. However, that life will differ radically from what we know today. Let’s take the leap!
La Banda Vaga
[1] See above all **Kohei Saito (2024), Slow Down: How Degrowth Communism Can Save the Earth.
[2] Although Herrmann, contrary to what the title promises, ultimately wants to save the capitalist mode of production from destruction by the climate catastrophe: **Ulrike Herrmann (2022), Das Ende des Kapitalismus: Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind – und wie wir in Zukunft leben werden, Kiepenheuer & Witsch, Cologne.
[3] The best overview of this is provided by the podcast Future Histories: https://www.futurehistories.today/
[4] Gruppe Internationaler Kommunisten (Holland) (2020), Grundprinzipien kommunistischer Produktion und Verteilung. Übersetzung aus dem Holländischen Hermann Lueer, Red & Black Books, Hamburg.
[5] Karl Marx (1891), Kritik des Gothaer Programms. Randglossen zum Programm der deutschen Arbeiterpartei in: MEW, Bd. 19, S. 21.
[6] See for example Freundinnen und Freunde der klassenlosen Gesellschaft (2018), Umrisse der Weltcommune, in: Kosmoprolet Issue 5, Berlin, pp. 14–47.
[7] Karl Marx und Friedrich Engels (1849), Manifest der kommunistischen Partei, in: MEW Bd. 4, S. 482.
[8] Aaron Bastani (2019), Fully Automated Luxury Communism. London: Verso Books.
[9] Karl Marx (1868), Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band, in: MEW 23, S. 49.
[10] A good introduction to the concept can be found at the Initiative Demokratische Arbeitszeitrechnung (Democratic Working Time Accounting): https://arbeitszeitrechnung.org/
[11] Marx 1891, S. 21.




