»Unsichere Zeiten« lautete das Thema des 34. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie 2008 in Jena. Ein gutes Jahrzehnt später sind die Zeiten keineswegs sicherer geworden. Zwar ist die Weltwirtschaft nach der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise von 2007 bis 2009 rasch auf einen Wachstumskurs zurückgekehrt und die Bundesrepublik verzeichnet lang anhaltende Prosperität, sinkende Arbeitslosigkeit, Beschäftigungsrekorde und wachsende Steuereinnahmen. Doch gleichzeitig nehmen scheinbar paradox innergesellschaftliche Spaltungen und Polarisierungen offenbar zu.
Die Überzeugung, dass es so, wie es ist, nicht bleiben könne, gehört inzwischen zum common sense auch gesellschaftlicher Eliten. Vieles spricht dafür, dass insbesondere die frühindustrialisierten Länder eine »Great Transformation« (Karl Polanyi), eine Periode tiefgreifender Umbrüche durchlaufen werden, die voraussichtlich eine Abkehr von den über Jahrzehnte hinweg dominanten Wachstumsmustern, Produktionsformen und Lebensweisen beinhalten wird. Doch wohin soll die Reise gehen und wer soll die Weichen stellen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Doppelkonferenz vom 23. bis 27. September 2019 in Jena. In die DGS-Regionalkonferenz zum Thema ist die Abschlusskonferenz der Jenaer DFG-Kollegforscher_innengruppe »Landnahme, Beschleunigung, Aktivierung. Zur (De-)Stabilisierung moderner Wachstumsgesellschaften« integriert.
Das Themenpapier zur Konferenz ist hier zu finden, das Programm hier.
Die Calls for Papers zu den Foren „Konturen von Postwachstumsgesellschaften“ sind noch bis Ende März beziehungsweise bis Mitte April offen.