„Suffizienz“ – also Genügsamkeit, Maßhalten, Verzicht … – ist eines der vielschichtigsten und schwierigsten Themen der Umweltpolitik. Es beginnt bei der heftig umstrittenen Frage, ob denn ein „Maßhalten“, also eine Einschränkung des Ressourcenverbrauchs oder gar der Lebensansprüche überhaupt notwendig ist. Schaffen wir es nicht auch, (wachsenden) Wohlstand und Rohstoffverbrauch durch Effizienzsteigerungen voneinander zu entkoppeln? Können technische Innovationen – etwa erneuerbare Energien – nicht dafür sorgen, dass die Belastung der Ökosysteme und des Klimas deutlich verringert wird? Oder müssen wir – doch – Verzicht üben, (uns) weniger aus dem Angebot der Natur herausnehmen, wenn wir die menschliche Existenz auf diesem Planeten dauerhaft umwelt-, klima- und sozialverträglich gestalten wollen?
Aber was wäre das richtige Maß? Und wer würde es festlegen? Und wie sorgten wir dafür, dass das Maßhalten der einen nicht durch ein Übermaß anderer zunichte gemacht wird? Ist individuelle Suffizienz zwar verantwortungsvoll, aber wirkungslos? Brauchen wir eine kollektiv vereinbarte – und womöglich mit Sanktionen flankierte – Suffizienzpolitik? Wäre sie mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung in Deutschland vereinbar – und in ihr überhaupt realisierbar? Ließen sich dafür Mehrheiten finden?
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