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Symposium „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität – ein neuer Kompass für Politik und Gesellschaft“

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In der Financial Times Deutschland versprach die Ankündigung des Symposiums der Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ am 21. März 2012 nicht viel Neues: „Grußwort vom Bundestagspräsidenten, Vorträge, Diskussionsrunden (‚Warum Wachstum allein nicht glücklich macht‘), Mineralwasser. Toll.“.

Diese Einschätzung  wurde zum einen durch die Podiumsdiskussion parlamentarischer Mitglieder der Enquete-Kommission bestätigt. Abgesehen vom gemeinsamen Grundverständnis, dass das BIP keinen  geeigneten  Wohlstandsindikator darstellt , konnten die verschiedenen Parteien noch keine Einigkeit zu strittigen Fragen erzielen. Kontrovers wurde daher auf dem Podium diskutiert.

Zum anderen überraschte bei dem Symposium der Blick über den Tellerrand. Sowohl die Chefstatistikerin der OECD, Martine Durand, war eingeladen und stellte den „Better Life Index“ der OECD  als neue Messgröße für gesellschaftliches und individuelles Wohlergehen vor. Auch Achim Steiner, der Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), verlieh dem Symposium eine internationale Note. Seiner Meinung nach sollte in verschiedenen Politikbereichen Wachstum als Problem angegangen werden.

Das Ziel der Enquete-Kommission für das Symposium lautete, „ über die Gremienarbeit hinaus die wissenschaftliche Öffentlichkeit in ihre Debatten mit ein zu beziehen“. Die vielfältigen Diskussionen und einzelnen Wortbeiträge der Besucher machten an diesem Tag  deutlich, dass ein Schritt in diese Richtung gelungen ist. Für eine weitreichende gesellschaftliche und politische Diskussion muss die Enquete-Kommission in der zweiten Arbeitshälfte bis Mitte 2013 aber sicherlich noch einiges leisten.

Der aktueller Bericht des Bundestages zum Symposium, die einzelnen Präsentationen der Referenten/innen (Prof. Dr. Dr. h. c. Carl Christian von Weizsäcker, Prof. Dr. Mathias Binswanger, Prof. Dr.  Marina Fischer-Kowalski und Martine Durand) sowie das Symposium als digitale  Aufzeichnung können jederzeit online abgrufen werden.

Ein aktuelles  Interview mit Achim Steiner  zum Thema „Wohlergehen lässt sich nicht nur am Wachstum messen“ ist hier zu finden.

Sophia Kraft ist Mitglied im Vorstand der Vereinigung för ökologische Wirtschaftsforschung (VÖW). Sie studiert derzeit MA Nachhaltigkeitsmanagement in Leipzig. Ihr Interesse gilt vor allem zwei Themenschwerpunkten: Zum einen setzt sie sich stark mit Postwachstum/Degrowth auseinander, wobei sie für den Blog Postwachstum und die Degrowth Konferenz 2014 tätig war. Zum anderen liegt ihr Fokus auf der nachhaltigen Energiewirtschaft (Tätigkeiten für die Deutsche Umwelthilfe und das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung).

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