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Postwachstum diskutiert

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Die Verabschiedung des Enqueteberichts hat die Debatte um Wachstum, Wohlstand und Lebensqualität beflügelt. Darüber hinaus laden gerade zahlreiche Konferenzen dazu ein Paper für ihre Konferenzen einzureichen, in welchen es um Alternativen zur gegenwärtigen Wirtschaftsweise gehen wird. Solche Alternativen werden auch in neuen Veröffentlichungen diskutiert.

Enquete „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“

Der Enquetebericht ist Anfang Juni im Bundestag verabschiedet worden. Die Meinungen dazu sind geteilt. Die CDU/CSU-Fraktion hält nachhaltiges Wachstum weiterhin für möglich, während SPD und Grüne dem skeptisch gegenüber stehen und die Bundesregierung dazu auffordern, die gewonnenen Erkenntnisse der Enquete nun in Taten umzusetzen. Der BUND kritisiert, dass der Bericht hinter den Erwartungen zurück bleibe. Der Spiegel attestiert, dass dieser Bericht vor allem gründlich ausfalle, viel mehr aber auch nicht. Misereor vermisst im Enquetebericht eine Diskussion der ethischen Grundlagen des Zusammenlebens. Tilman Santarius von Germanwatch hält die Ergebnisse der Enquete teilweise für wissenschaftlich unhaltbar. Mit dem Appell „Wirtschaftswende – mit einer sozial-ökologischen Transformation aus der Eurokrise“ richtet sich ein breites Bündnis mit einem Alternativvorschlag an die Öffentlichkeit. In der FAZ gaben sich Loske und Paqué im Anschluss an die Enquete einen Schlagabtausch bezüglich der Wachstumsfrage. Das Ministerium für Glück und Wohlbefinden beging derweil die Verabschiedung des Berichts mit einem Picknick auf dem Alexanderplatz. Eine Presseschau dazu findet sich auf Enquetewatch.de.

Tagungen

Auf der Tagung „Qualität durch Mäßigung – Suffizienz im bebauten Raum“ wurde über das Spannungsfeld Suffizienz und Stadtplanung diskutiert. Der Arbeitskreis Geographische Energieforschung traf sich zum Thema „Sozial-ökologische Transformation und (neue) Geographien des Energiesystems“. Außerdem fand die zweite Tagung „Rethinking Economics“ in Tübingen statt. Calls for Papers laufen momentan für die Konferenzen „Buen Vivir?“ bis zum 15.07., „Neue Governance-Formen für eine nachhaltige Gesellschaftstransformation“ zum 10.08., „Einhundert Prozent stabil?“ zum 15.08. sowie „How can corporate sustainability tackle critical global sustainability challenges“ zum 17.02.2014. Darüber hinaus laden die Konferenzen “Openit” und “Degrowth 2014” zum Mitmachen ein.

Neue Veröffentlichungen

Harald Welzer und Klaus Wiegandt haben den Sammelband „Wege aus der Wachstumsgesellschaft“ herausgegeben. Auch Rob Hopkins, der Begründer der Transition Town Bewegung, hat ein neues Buch verfasst „The Power of Just Doing Stuff“. In der aktuellen Ausgabe der Politischen Ökologie „Baustelle Zukunft – Die Große Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft“ findet sich unter anderem auch ein Beitrag von Irmi Seidl und Angelika Zahrnt zur Postwachstumsgesellschaft. Das Denkwerk Zukunft hat unterdessen die Studie „Psychische Ressourcen zur Förderung nachhaltiger Lebensstile“ herausgebracht.

Presse

Unser Autor Michael Braungart spricht sich in der Zeit für „radikal neue Produkte“ aus. Unterdessen setzt die Wirtschaftswoche ihre Diskussion um ein nachhaltiges Wirtschaften fort. Die „Grüne Illusion“ – so heißt es dort – bestünde darin, dass Nachhaltigkeit und Wachstum miteinander zu vereinbaren seien. Derweil wurden im Falter Tim Jackson und Ulrich Brand zu ihren Vorstellungen vom Ende des Wachstums interviewt.

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