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Lesenswertes Memorandum „Für einen Bewusstseinswandel – von der Konsum- zur Wohlstandskultur“

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Denkwerk Zukunft um Meinhard Miegel veröffentlicht lesenswertes Memorandum „Für einen Bewusstseinswandel – von der Konsum- zur Wohlstandskultur“.

Das 76-seitige Memorandum zeigt die Entwicklung der Konsumkultur auf und analysiert daraus prägnant die Hemmnisse eines Wandels von materiellem Wohlstand und der Fokussierung auf Konsum in eine immaterielle Wohlstandskultur. Das Memorandum erkennt dabei die Notwendigkeit und Dringlichkeit des bevorstehenden gesellschaftlichen Prozesses und gibt mit Hilfe dieses Wissens über die Hemmnisse hilfreiche präzise Ansatzpunkte, wie dieser eingeschlagene Weg einer Konsumkultur trotzdem verlassen und in eine Wohlstandsgesellschaft umgelenkt werden kann.

Zwar führte die Konsumkultur einerseits zu einer beispiellosen Zunahme der materiellen Güter (und lange Zeit auch des materiellen Wohlstandes) andererseits bedingt sie den Verschleiß von natürlichen Ressourcen und der Umwelt aber auch an den Individuen und der Gesellschaft. „Ohne diesen Raubbau ließe sich die derzeitige Konsumkultur nicht aufrecht erhalten“ (S. 8 ).

Die Umstellung zu einem alternativen – fortschrittlicheren – Lebensstil verhindern, laut den Autoren, vor allem psychologische Faktoren, wie die beschränkte Vorstellungskraft über unbestimmte und weit entfernte Herausforderungen und das Gefühlt der Ohnmacht des Einzelnen, aber auch praktische Gegebenheiten, wie Desinformation und mangelnde alternative Visionen und Vorbilder über andere Wohlstandsformen.

Um diese Hemmnisse bewältigen zu können schlägt das Memorandum treffend vor, einen gesellschaftlichen Suchprozess nach alternativen Visionen und Lebensformen anzustoßen und diesen breit und offen zu gestalten, wobei das Hauptaugenmerk auf Bildung (über alle Altersklassen) und den Medien liegt.

Doch auch der Politik geben die Autoren Handlungsempfehlungen für die Bereitstellung benötigter Rahmenbedingungen für den notwendigen Wandel mit auf den Weg. Dies führt von der Einsicht, dass das Wirtschaftswachstum nicht gleich Wohlstandswachstum bedeutet und somit eine Zielumorientierung und ein treffende Messgröße für Wohlstand von Nöten sind, über die Umsetzung dieses neuen Ziels mit Hilfe einer Kombination von verschiedenster Politikinstrumente (u.a. vom Verbot besonders umweltschädlicher Produkte über die Verteuerung des Ressourcenverbrauchs bis zur Förderung des bürgerlichen Engagements).

Ein Pressebeitrag der Welt findet sich hier.

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