Das Institut für Wirtschaft und Ökologie (IWÖ) an der Universität St.Gallen, an dem Hans Christoph Binswanger bis zu seinem Tod im Januar 2018 gewirkt hat, vergibt 2019 zum ersten Mal den «Hans-Christoph-Binswanger-Preis». Mit diesem Preis soll an den bedeutenden Ökonomen Hans Christoph Binswanger (1929-2018) erinnert werden, der zu den wichtigsten unorthodoxen Ökonomen des 20. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum gehört.
Zu den Arbeits- und Forschungsschwerpunkten von Hans Christoph Binswanger zählten die Umwelt- und Ressourcenökonomie, Geldtheorie, Geschichte der Wirtschaftstheorie, die Rolle der Landwirtschaft in der heutigen Wirtschaft und zu Beginn seiner Forschungstätigkeit auch die Europäische Integration. Sein Hauptinteresse galt dem Zusammenhang von Ökonomie und Ökologie sowie dem Spannungsfeld zwischen Natur und Geld.
Binswanger war nicht nur kritisch gegenüber dem Mainstream der Nationalökonomie eingestellt, sondern hat in seiner Forschung die Grenzen der eigenen Disziplin immer wieder deutlich überschritten. Die gesellschaftliche Relevanz seiner Forschung und deren praktische Umsetzbarkeit waren ihm zeitlebens ein grosses Anliegen. So gilt er als einer der Väter der Idee einer ökologischen Steuerreform.
Zielsetzung des Preises
Mit dem Hans-Christoph-Binswanger-Preis sollen Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwissenschaftler ausgezeichnet werden, die noch keine ordentliche Professur haben. Sie sollen für eine Arbeit auf Gebieten ausgezeichnet werden, die über den Mainstream der Volkswirtschaftslehre hinausragen und in denen Hans Christoph Binswanger wesentliche Impulse geliefert hat. Insbesondere handelt es sich dabei um die folgenden Gebiete:
- Begriff und Rolle von Natur und Geld im Wirtschaftsprozess
- die Frage nach dem Wachstumszwang in kapitalistischen Wirtschaftssystemen
- die ökonomische Deutung wichtiger Werke von Literatur und Kunst
Es können sowohl publizierte wie auch unpublizierte Papers und Monographien eingereicht werden. Die Arbeiten können in deutscher oder englischer Sprache verfasst sein und sollten nicht älter als 5 Jahre sein. Master- oder Bachelorarbeiten sind ausgeschlossen. Besonderer Wert wird auf die Originalität und gesellschaftliche Relevanz der Beiträge gelegt. Der Preis steht Nachwuchswissenschaftlern/innen aus sozial- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen offen.
Der Preis ist mit CHF 3000 dotiert. Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen der oikos-Konferenz an der Universität St.Gallen. Der/die Preisträger/in wird eingeladen am 26. November 2019 im Rahmen der Konferenz einen Festvortrag zu halten.
Bewerbungen müssen bis zum 31. Juli per E-Mail an hcbpreis@unisg.ch gesendet werden.
Eine detaillierte Ausschreibung findet sich auf der IWÖ-Website
- in Deutsch: https://iwoe.unisg.ch/institut/hcb-preis
- und in Englisch: https://iwoe.unisg.ch/en/institut/hcb-preis