Degrowth als designtes Desaster?
Lasse Thiele zeigt auf, wie die Vermengung mit Neoliberalismus und Austerität die Degrowth-Idee ad absurdum führen kann und wo die Degrowth-Bewegung nach Antworten auf die Krise suchen kann.
Pfade in die Postwachstumsgesellschaft
Lasse Thiele zeigt auf, wie die Vermengung mit Neoliberalismus und Austerität die Degrowth-Idee ad absurdum führen kann und wo die Degrowth-Bewegung nach Antworten auf die Krise suchen kann.
Im ersten Teil dieses Beitrags wurde in entwicklungskritische Diskurse eingeführt, in denen seit Jahrzehnten das westliche Wohlstands- und Wachstumsmodell dekonstruiert wird. Die Anknüpfungspunkte zwischen Entwicklungs- und aktueller europäischer Wachstumskritik – und den im nächsten Schritt formulierten Alternativvorschlägen – sind zahlreich. Im Folgenden sollen nur einige bedeutende Gedankenlinien aufgenommen werden.
Lasse Thiele vergleicht in seiner Beitragsreihe den Post-Development-Diskurs mit der Degrowth-Bewegung. In seinem ersten Beitrag stellt er die Wachstumsorientierung der dominierenden Entwicklungspolitik heraus. Ist Degrowth nur im Kontext „übersättigter“ Industriegesellschaften denkbar, während der „globale Süden“ weiterhin auf Wachstum angewiesen ist? In den beiden Teilen dieses Beitrags sollen derartige Annahmen hinterfragt …
Die politisch dominante Antwort auf die herrschende Krise in südeuropäischen Ländern – mit all ihren Verbindungen zu globalen multiplen Krisenerscheinungen – lautet bisher Austeritätspolitik: Mit harter Sparpolitik auf Seiten der „öffentlichen Hand“ sollen überschuldete Staatshaushalte saniert werden. Wie schon so oft in den letzten Jahrzehnten hat diese Strategie, in der …