Aufruf zum 6. bundesweiten Recht auf Stadt-Forum
15.-17. Mai 2020, Weimar
Seit sechs Jahren trifft sich die Recht auf Stadt-Bewegung einmal im Jahr zum Recht auf Stadt-Forum, einem bundesweiten Vernetzungstreffen von Aktivist*innen (Gruppen als auch Einzelpersonen), die sich im weitesten Sinne mit Themen des Rechts auf Stadt auseinandersetzen. Das Recht auf Stadt-Forum dient der Vernetzung, dem Erfahrungsaustausch und der Diskussion über Praxen, Strategien und Inhalte der Bewegung.
Dieses Jahr wollen wir das Recht auf Stadt-Forum explizit um eine anti-rassistische, queer-feministische und Klimagerechtigkeits-Perspektive erweitern und Gruppen einladen, die das Thema Recht auf Stadt intersektional betrachten.
Aufruf für Workshops und Veranstaltungen
Stadt für alle statt Mietenwahnsinn und Verdrängung: In den letzten Jahren konnten wir als Recht auf Stadt-Bewegung mit diesem zentralen Anliegen starke Sichtbarkeit und politischen Druck erzeugen. Wo es zu sinnvollen Anpassungen der Politik gekommen ist, ist das unserem aktiven Einschreiten zu verdanken – durch Demos, Besetzungen, mühsame Verhandlungen, Volksentscheide und vieles mehr. Der Kampf ums Wohnen ist aber noch lange nicht beendet: Auch das 6. bundesweite Recht auf Stadt-Forum soll daher Platz für den Erfahrungsaustausch zwischen stadtpolitisch Aktiven geben.
Das diesjährige Forum knüpft an altbewährte Themen und Formate an und möchte die Recht auf Stadt-Debatte zugleich um weitere Perspektiven erweitern: Denn das Recht auf Stadt ist noch viel mehr. Es ist das Recht auf Stadt unabhängig von Herkunft, Hautfarbe und Religion. Gerade mit Blick auf die Kräfteverhältnisse in Thüringen wird klar: Das Recht auf Stadt muss antifaschistisch und grenzenlos sein. Es ist das Recht auf eine Stadt, die sich nicht auf einem verwüsteten Planeten befindet, sondern auf eine Stadt in ökologisch nachhaltigen Stadt-Land-Beziehungen, in der nachhaltige Wohn- und Lebensformen machbar sind und Umweltgerechtigkeit für alle gilt. Und das Recht auf Stadt ist ein Recht auf eine feministische Stadt, in der Care-Arbeit wertgeschätzt und gerecht verteilt ist, in der soziale Beziehungen nicht von Verwertungslogiken bestimmt werden.
Eine anti-rassistische, queer-feministische und klimagerechte Stadt ist aber nur dann möglich, wenn mit Stadt und Urbanität kein Geld verdient werden soll und kann. Wir wollen damit die Debatte um zukunftsweisende Strategien eines Rechts auf Stadt für alle (weiter-)führen und mit euch die Systemfrage stellen.
Das Forum lebt von eurer Beteiligung, von euren Beiträgen und Workshops, die ihr organisiert. Wir rufen deshalb alle stadtpolitischen Gruppen dazu auf Vorschläge für Workshops/ Veranstaltungen in folgenden Formaten einzureichen: (jeweils 1,5 Stunden)
- Erfahrungsaustausch: stadtpolitische Initiativen stellen sich und ihre Arbeit vor, am besten gemeinsam aus mehreren Städten und/oder arbeiten weiter an der gemeinsamen Strategieentwicklung;
- Plattform: Veranstaltungen mit von euch eingeladenen Gästen;
- Vernetzung: offene Treffen, die der Vernetzung unter einem bestimmten Thema oder Ziel oder einer Region dienen (z. B. Vernetzung von Klein- und Mittelstädten, Vernetzung von Kämpfen gegen Immobilienkonzerne oder Internetriesen, Vernetzung Común-Magazin);
- Schnittstelle: Veranstaltungen, die das Recht auf Stadt intersektional mit den Schwerpunkten anti-rassistische, queer-feministische und/oder klimagerechte Stadt betrachten.
Thematisch seid ihr frei: Was auch immer euch oder andere bewegt und mit einer gerechten, solidarischen und offenen Stadt für alle zu tun hat!
Schickt uns eure Vorschläge bitte bis zum 29.2.2020 an ras2020@raumstation.org und gebt unbedingt das gewünschte Format (siehe oben) an. Bitte schreibt uns auch, ob eure Gruppe die Veranstaltung alleine durchführen will, ihr bereits Kontakt zu anderen Initiativen (aus anderen Städten) habt oder ob ihr dabei Unterstützung braucht.
Wir freuen uns auf euch in Weimar!
Weitere Infos: raumstation.org/ras2020
wiki.rechtaufstadt.net