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Auf dem Weg zu einem europäischen „Ökosozialprodukt“?

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Kritik am Bruttoinlandsprodukt als dem alleinigen Indikator für gesellschaftlichen Fortschritt kommt aus dem Europäischen Parlament. Anfang Juni stimmten die Abgeordneten einem Entschließungsantrag über „Umweltökonomische Gesamtrechnungen“ zu.

Ab 2012 wird die Berichterstattung der EU-Mitgliedstaaten über “Umweltökonomische Gesamtrechnungen” an das europäische Statistikamt Eurostat Luftemissionen, Materialflüsse und erhobene Umweltsteuern beinhalten. Sie soll die Sammlung und Vergleichbarkeit der Daten, die bereits von den meisten Mitgliedstaaten auf freiwilliger Basis erhoben werden, verbessern. Der Umweltschussvorsitzende Jo Leinen sieht in dem Entschließungsantrag einen „wichtigen Schritt vom Brutto- zum Ökosozialprodukt“.

Der Weg zu einem europäischen „Ökosozialprodukt“ scheint aber noch weit. Wenig Einigkeit bestehe zum Beispiel darüber, welche Aspekte in den neuen Wohlfahrtindex aufgenommen werden sollen, so die taz. Das Neue Deutschland kritisiert, dass allein die Erweiterung des BIP um Umweltbelange nicht deutlich mache, wer unter den Auswirkungen von Umweltproblemen zu leiden hat.
Die EU-Kommission plant 2012 einen Bericht über Wohlfahrtsindikatoren vorzulegen.

David Hofmann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW). Er arbeitet u. a. zu den Themen alternative Wirtschaftsweisen, Postwachstum sowie zu Fragen der Wirtschafts- und Umweltpolitik. Seit 2011 ist er Redakteur des Blogs Postwachstum.de. Studiert hat er Volkswirtschaftlehre sozialwissenschaftlicher Richtung an der Universität Potsdam.

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